Langsam steigen schweißgetränkte Nebelschwaden
sich aus Dunkelheit vergangner Nächte lösend
über kühlen taufrischen Wiesen auf.
Tropfen lösen sich aus unbarmherziger Umarmung
fallen und steigen als Dampf erneut zum Himmel auf.
Erst langsam bringt die Sonne jene Farben wieder
die man nach ihrem Untergang sofort vermisst
und viel zu schnell kehrt jener Zustand wieder
in dem man all die Farben, auch wenn sie noch so kräftig waren,
vergisst.
Dem Erwachen wohnt ein Zauber inne
dessen Kraft mich ausfüllt und bekehrt.
Wer jetzt nicht mit lebenshungriger Erwartung vergangenen Träumen den Rücken kehrt
der hat nie auf die betörenden Lieder erwachender Vögel gehört.
Ich höre ihren fröhlichen Gesang, rieche die feuchte Wiese,
die Bäume, das Moos, und lausche demütig dem Weltenklang.
Die Morgenstund scheint mir die ehrlichste Zeit
weil sie mich konsequent von hilflosen Träumereien befreit.
In ihr erwachen wir nackt zu dem was wir einst einmal waren
unschuldig und neu, wie in vergangenen Kinderjahren.
Damals als uns die Sonne noch frech in der Nase kitzelte
und die Mutter die Decke in der Früh beim Fenster ausschüttelte.
Mag mich mein Leben noch vielen Morgen fröhlich entgegen senden
jeder ist mir Geschenk, keinen einzigen davon will ich verschwenden!
Und bist du das erste Bild das mir am Morgen an meine Netzhaut dringt
so dringt es tief in mich ein und wird mich von allen bösen Geistern befreien.
Ich atme dich ein, und nie wieder aus, einen Augenblick lang herrscht Stille
und dann stehen wir gemeinsam auf!
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